Wie Online-Kommunikation zufrieden macht

Rohpost
6 min readApr 7, 2018

Es gibt diese Momente, in denen man sich rundum glücklich fühlt. Mit einem Mal wird alles ganz warm ums Herz und man denkt sich: Ja, genau so soll es sein! Dieses Gefühl kann man meistens nicht an einer bestimmten Sache festmachen. Es überkommt einen ganz plötzlich, wenn alles irgendwie zusammen passt. Und genauso schnell ist es wieder weg und man geht weiter seinem Alltag nach — nur mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen.

Doch wie entsteht dieses Gefühl eigentlich? Keine einfache Frage. Die Psychologie hat sie sich vorgenommen und will sie mit wissenschaftlichen Methoden lösen. Diesen noch recht neuen Bereich nennt man Positive Psychologie. Anders als in der klassischen Psychologie geht es nämlich nicht darum Krankheiten oder Probleme zu lösen. Stattdessen sollen die Faktoren gefunden werden, die unser Leben lebenswert und uns Menschen nachhaltig glücklich machen. Denn nicht jeder, der ohne psychische Krankheit lebt, ist automatisch auch glücklich und zufrieden.

Glück ist eine Frage der Definition

Als Gründervater der Positiven Psychologie gilt Martin Seligmann. In diesem TED Talk beschreibt er, wie es zu dem Paradigmenwechsel gekommen ist. Seligmann erklärt darin auch, dass es verschiedene Formen eines glücklichen Lebens gibt. Eine besonders verbreitete Form ist das Pleasant Life. Glücklich macht dabei alles, was sich gut anfühlt und Spaß macht.

The Pleasent Life: Momente des Glücks ohne tiefere Bedeutung. Photo by Sharon McCutcheon on Unsplash

Als Bürger der modernen Konsum- und Unterhaltungsgesellschaft ist uns diese Form des Glücks nicht fremd. Vieles von dem, was wir tun, zielt genau darauf ab. Wir wollen im Kino herzhaft über eine Komödie lachen, unsere Füße in den weißesten Strand der Welt stecken oder im besten Restaurant der Stadt köstlich zu Abend essen. Diese Form des Glücks ist so verbreitet, dass wir manchmal vergessen, dass es auch noch etwas anderes gibt. Viele Unternehmen möchten uns in ihrer Werbung auch nur ungern daran erinnern, denn sie verdienen damit ihr Geld.

Das Problem mit diesem Glück ist, dass es wie ein kleines Feuerwerk ist. Es funkelt und macht ordentlich Krach. Aber danach bleibt wenig davon übrig. Unser allgemeines Lebensglück lässt sich damit nicht nachhaltig steigern. Dann heißt es: Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden. Daraus entsteht ein Effekt, der in der Wissenschaft das Hedonische Laufrad genannt wird: Wir jagen einen angenehmen Moment nach dem anderen, um nicht in ein Loch zu fallen.

Das Hedonische Laufrad: Auf der Suche nach dem Glück in einer Jagd ohne wirkliches Ziel. Photo by Trust "Tru" Katsande on Unsplash

Was uns nachhaltig glücklich macht

Es gibt aber eine Alternative zu diesem Laufrad. Ein Leben, das auf nachhaltiges Glück ausgerichtet ist. Hierbei gibt es weniger Glitzer. Aber mehr von dem warmen Gefühl, das ein Lächeln auf den Lippen hinterlässt. Aber wie erreicht man dieses nachhaltige Gefühl von Glück? Als Antwort wurde in der Positiven Psychologie das PERMA-Modell entwickelt. Das ist eine Abkürzung, die für die fünf Quellen eines glücklichen Lebens stehen.

P steht für Positive Emotions. Damit ist genau das gemeint, was auch das angenehme Leben ausmacht. Ein Sprudelbad im Whirlpool oder die Sonne, die einem ins Gesicht scheint. Was wir an dem PERMA-Modell mögen ist, dass es ganz klar macht, dass diese kleinen Freuden natürlich auch zu einem glücklichen Leben gehören. Wir sind jedoch alle längst Experten darin, also schnell weiter.

E steht für Engagement. Hier ist gemeint, dass wir uns in unser eigenes Leben einbringen, indem wir unsere persönlichen Stärken ausleben. Viele unserer Stärken schlummern aber wie unter einer dicken Wolldecke und müssen erst einmal geweckt werden. Es kann also ein wenig Kraft und Mühe kosten, bis aus einem Talent eine richtige Stärke wird. Halten wir lange genug durch, geht uns die Tätigkeit immer leichter von der Hand.

Irgendwann erreichen wir damit einen sogenannten Flow-Zustand. Dann tauchen wir voll in die Tätigkeit ein und vergessen alles um uns herum. So geht es zum Beispiel einem Pianisten, dessen Hände über die Tastatur des Klaviers fliegen. In diesem Moment wird er eins mit der Welt. Zu erleben wie man eine Sache so perfektioniert, die man persönlich wichtig findet, ist Balsam für die Seele.

Flow: Ein Zustand tiefster Konzentration. Photo by Elijah Henderson on Unsplash

Als nächstes kommt R wie Relationships. Es geht also um die Beziehungen zu unseren Mitmenschen. Entscheidend ist hierbei, dass es nicht um oberflächliche Kontakte oder gar die Anzahl von Followern und Abonnenten geht. Das sind keine richtigen Beziehungen, sondern Statistiken, die angeblich unseren Erfolg oder unsere Beliebtheit messen sollen. Wirklich glücklich machen uns Freunde und Familienmitglieder, zu denen wir eine enge Bindung haben, denen wir uns anvertrauen und auf die wir uns verlassen können.

Mit M wie Meaning ist gemeint, dass wir im Leben einen tieferen Sinn verfolgen sollten. Ein tieferer Sinn ist etwas, das größer ist als wir selbst und das wir finden, indem wir uns überlegen, was unsere Rolle im Großen und Ganzen ist. Viele Menschen finden diesen Sinn, indem sie anderen Menschen helfen oder sich für den Klimaschutz einsetzen. Auch die Zugehörigkeit zu einer Religion und deren Praktizieren gehört dazu.

Zum Schluss bleibt noch ein A, das für Accomplishments steht. Nachhaltiges Glück entsteht auch dadurch, dass wir uns realistische Ziele setzen und diese dann erreichen. Ziele sind wie kleine Herausforderungen, an denen wir wachsen können und die uns eine Richtung geben. Ein Beispiel könnte sein einen Halbmarathon zu laufen oder zuhause einen Frühjahrsputz zu machen. Es geht aber auch darum am Ende des eigenen Lebens ein Vermächtnis für die Nachwelt zu hinterlassen. Darum, was bleibt, wenn man nicht mehr da ist.

Mit den PERMA-Prinzipien ein erfülltes Leben führen. Photo by Aaron Ang on Unsplash

Positive Kommunikation macht nachhaltig glücklich

Im Positiven Design geht es darum, Produkte nach den Prinzipien der Positiven Psychologie zu gestalten. Solche Produkte helfen den Menschen, ihre PERMA-Faktoren zu stärken und ein glückliches Leben zu führen. Eine genauere Beschreibung von Positivem Design und einen Guide, wie man dieses anwenden kann, findest du unter anderem auf der Seite der Technischen Universität Delft oder in diesem Vortrag von Anna Pohlmeyer.

Gerade in der digitalen Kommunikation im Internet und mit Apps ist Positives Design dringend notwendig. Denn hier ist längst vieles in Schieflage geraten. Seitdem Unternehmen Geld mit unserer Kommunikation verdienen, ist sie zu einem Produkt der Konsum- und Unterhaltungsindustrie geworden. Und die zielt nicht auf Nachhaltigkeit, sondern auf den schnellen Kick ab. Die kleinen Glücksmomente, die uns ein Like unter dem Urlaubsbild oder ein neuer Follower verschaffen, machen Lust auf mehr. Damit lässt sich gutes Geld verdienen. Aber ein erfülltes Leben bereiten sie nicht.

Im Gegensatz dazu stärkt Positive Kommunikation auf digitalen Medien tiefgehende Beziehungen zu Mitmenschen und macht langfristig glücklich. Dazu muss Positive Kommunikation ehrlich sein, so wie auch enge Freunde offen und ehrlich miteinander umgehen. Sie muss Maß halten, damit Menschen auch ein Leben außerhalb von Posts und Livestreams führen können. Und Positive Kommunikation muss frei von störenden Einflüssen wie Werbung sein, die dort nichts verloren hat.

Rohpost macht Positive Kommunikation möglich

Mit unserer App Rohpost wollen wir diese Positive Kommunikation ermöglichen. Rohpost hat das Ziel, Menschen einander näher zu bringen, auch wenn sie sich nicht jeden Tag sehen können. Die App funktioniert wie ein kleiner Newsletter für Freunde, mit dem man die Mitmenschen auf dem neuesten Stand halten kann.

Die Zeit online begrenzen und gemeinsam mehr Zeit im wirklichen Leben verbringen. Photo by Anthony Intraversato on Unsplash

Das Besondere ist, dass man nur eine Rohpost am Tag senden kann. Wenn sich jeder auf das Wichtigste beschränkt, bleibt nämlich mehr Zeit für das Leben außerhalb des Smartphones. Außerdem gibt es keine Likes oder Follower. Die einzige Möglichkeit auf eine Rohpost zu reagieren ist ein Echo. Die Freunde können damit einen kurzen Text als Reaktion schreiben, der aber nur für den Absender der Rohpost sichtbar ist. So bleibt privat, was sonst keinen etwas angeht.

In der App durch alte Rohpost zu stöbern ist übrigens ein bisschen wie Tagebuch lesen oder ein Fotoalbum anschauen. Da man nur die wichtigen Ereignisse mit den Freunden teilt, kann man sie sich hier auf einen Blick anschauen. Probier’s doch einfach mal aus und schau, ob sich deine Kommunikation mit deinen Freunden verändert! Du kannst Rohpost kostenlos für iOS und Android in deinem App Store herunterladen.

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